Die Renteninformation ist ein zentrales Dokument, das jeder gesetzlich Rentenversicherte in Deutschland regelmäßig erhält. Sie gibt einen Überblick über bisherige Beitragszeiten, die zu erwartende gesetzliche Rente sowie Hinweise zur persönlichen Altersvorsorge. Viele Menschen wissen jedoch nicht genau, wie sie diese Rentenauskunft richtig interpretieren sollen. Wir erklären, wie Sie Ihre Renteninformation richtig lesen und was Sie daraus für Ihre finanzielle Zukunft ableiten können.
Jährliche Renteninformation kurz erklärt
Die Renteninformation wird jährlich von der Deutschen Rentenversicherung verschickt und informiert Versicherte ab dem 27. Lebensjahr über ihren aktuellen Stand der gesetzlichen Altersvorsorge.
Voraussetzung ist, dass mindestens fünf Jahre mit Beitragszeiten vorliegen. Die Renteninformation ist ein zentrales Dokument zur Altersvorsorgeplanung, denn sie zeigt auf, wie sich die gesetzliche Rente zum jetzigen Zeitpunkt darstellt. Die Renteninformation gibt damit Aufschluss über die bereits erworbenen Ansprüche und eine Hochrechnung der künftigen Rentenhöhe, sollten die aktuellen Einzahlungen genauso bis zur Regelaltersgrenze fortgeführt werden. In der Prognose werden allerdings keine Lohnsteigerungen, Inflation oder Erwerbsunterbrechungen berücksichtigt.
Renteninformation verstehen
Um fundierte Entscheidungen für die eigene Altersvorsorge treffen zu können, ist es unerlässlich, die Inhalte der Renteninformation richtig lesen zu können. Viele Menschen erhalten das Schreiben zwar regelmäßig, wissen jedoch nicht genau, wie die einzelnen Angaben zu deuten sind oder welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Deshalb ist es besonders wichtig, die Renteninformation im Detail zu verstehen, um die eigene finanzielle Situation im Alter realistisch einschätzen zu können. Im Folgenden erläutern wir die zentralen Bestandteile des Dokuments Schritt für Schritt.
Die jährliche Renteninformation
Viele Menschen stellen sich in diesem Zusammenhang die Frage: Ab wann erhalte ich die Renteninformation? Jede Person ab dem 27. Lebensjahr, die mindestens fünf Jahre Beitragszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung gesammelt hat, erhält automatisch eine jährliche Renteninformation. Wer jünger ist oder noch keine fünf Jahre Rentenbeiträge geleistet hat, bekommt dieses Dokument noch nicht. Sobald jedoch diese Voraussetzungen erfüllt sind, erhalten Versicherte jährlich eine aktualisierte Übersicht. Diese regelmäßige Information hilft dabei, die eigene Vorsorgesituation besser zu überblicken und ggf. Lücken frühzeitig zu erkennen.
Die jährliche Renteninformation basiert auf den bei der Deutschen Rentenversicherung gespeicherten Daten. Diese umfassen alle gemeldeten und anerkannten Beitragszeiten, Kindererziehungszeiten, Ausbildungsphasen, Zeiten der Arbeitslosigkeit sowie sonstige Anrechnungszeiten. Die Qualität der Renteninformation hängt daher direkt von der Vollständigkeit dieser Angaben ab. Es ist sinnvoll, regelmäßig zu überprüfen, ob alle Zeiten korrekt gespeichert wurden. Fehlerhafte oder fehlende Einträge können die spätere Rente erheblich beeinflussen.
Die Renteninformation wird einmal pro Jahr, in der Regel per Post, direkt nach Hause geschickt. Das genaue Versanddatum kann je nach Bundesland oder Bearbeitungszeitraum unterschiedlich sein. Meist erfolgt die Zustellung aber immer zur gleichen Jahreszeit, sodass Versicherte ungefähr wissen, wann sie mit dem nächsten Schreiben rechnen können. Wer keine Renteninformation erhalten hat, obwohl er anspruchsberechtigt ist, sollte sich an die Deutsche Rentenversicherung wenden.
Sind die Beträge in der Renteninformation brutto oder netto?
Häufig fragen sich Versicherte, ob die Werte in der Renteninformation brutto oder netto sind. Die Antwort darauf ist für die individuelle Vorsorge essenziell, denn nur wer weiß, welche Abzüge noch einkalkuliert werden müssen, kann seine finanziellen Mittel im Ruhestand realistisch einschätzen. Die in der Renteninformation ausgewiesene Rentenhöhe bezieht sich stets auf den Bruttobetrag. Der Bruttobertrag ist der Betrag vor Abzug von Sozialabgaben und eventuellen Steuern. Was auf den ersten Blick wie der tatsächliche Rentenbetrag erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als rechnerischer Ausgangswert.
Von der Bruttorente gehen in der Regel noch mehrere gesetzlich vorgeschriebene Abzüge weg. Dazu zählen insbesondere die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Diese Beiträge sind verpflichtend für alle Rentnerinnen und Rentner, die in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind. Darüber hinaus ist ein Teil der gesetzlichen Rente einkommenssteuerpflichtig. Dabei handelt es sich um den sogenannten Besteuerungsanteil, der seit 2005 schrittweise angehoben wird und abhängig vom Jahr des Renteneintritts lebenslang gleich bleibt. Ab 2024 beträgt er dann 100 Prozent. Maßgeblich ist hierfür das Jahr des Renteneintritts. Wichtig zu wissen: Die DRV zieht die Einkommenssteuer nicht automatisch ab. Rentner, die steuerpflichtig sind, müssen eine Steuererklärung machen.
Die genaue Höhe dieser Abzüge hängt von der persönlichen Lebenssituation, der Steuerklasse und der Krankenversicherung ab. Deshalb sollten Sie sich frühzeitig mit den voraussichtlichen Nettowerten beschäftigen und nicht allein auf die Bruttowerte der Renteninformation vertrauen.
Renteninformation anfordern
Es kann verschiedene Gründe geben, warum Sie eine neue Renteninformation anfordern möchten: Vielleicht haben Sie das Originaldokument verloren, haben zwischenzeitlich keine Post erhalten oder benötigen einfach eine zusätzliche Kopie. Glücklicherweise bietet die Deutsche Rentenversicherung mehrere Möglichkeiten, um unkompliziert und zuverlässig an die persönliche Rentenauskunft zu gelangen: