In seinen acht Jahren als Tierbestatter bei Anubis Tierbestattungen erlebte Hans-Peter Clieves viel Trauriges, Emotionales und auch Kurioses. So hat er zum Beispiel schon ein Chamäleon bestattet und auch die 60-jährige Schildkröte eines 65-jährigen Mannes, der sie im Alter von 5 Jahren für ein paar Mark Taschengeld gekauft hatte.

Trauerbewältigung

Für Hans-Peter Clieves ist es wichtig, den Tierbesitzern bei der Trauerbewältigung zu helfen. Er möchte Vertrauen zwischen sich und den Kunden schaffen. Sie sollen das Gefühl haben, ihr verstorbenes vierbeiniges Familienmitglied in gute Hände zu geben.

Verständnis für die Situation der Trauernden zu zeigen sei wichtig. Vor allem, wenn es Freunde und Bekannte gibt, die keine Tiere haben und die Situation nicht oder nur schwer nachvollziehen können.

„Wir helfen, dass den Tieren ein ehrenvoller Abschied gegeben wird. Wir bieten am Einäscherungstag in unserem Krematorium vor Ort an, in einem pietätvollen Rahmen „Lebewohl“ zu sagen. Das Tier kann vom trauernden Besitzer bis zum allerletzten Moment begleitet werden“, erklärt Clieves das Vorgehen.

Den tierischen Tod hat er schon häufig erlebt, da er selbst Hundezüchter ist und in diesem Zuge schon viele Vierbeiner verloren hat. Dass er sich so gut in andere Herrchen und Frauchen hineinversetzen kann, ist die Basis für seine Arbeit und Voraussetzung dafür, dass er ihnen so gut helfen kann. Rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ist sein Mobiltelefon erreichbar. Vor kurzem leistete er einer Kundin nächtliche Hilfe, deren Hund eingeschläfert werden musste. Sein Leid war so groß, dass nicht bis zum nächsten Morgen gewartet werden konnte.

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Der Umgang mit dem Tod

Da der Lebenszyklus von Tieren fast immer deutlich kürzer ist als der von Menschen , erleben wir den Tod der Vierbeiner viel häufiger. Hans-Peter Clieves ist davon überzeugt, dass es für die Trauerbewältigung der bessere Weg ist, sich wieder einen tierischen Gefährten anzuschaffen; auch wenn viele Trauernde der Meinung sind, ein erneutes Abschiednehmen lieber nicht noch einmal durchmachen zu wollen.

„Wir haben Platz im Herzen für mehrere Tiere nebeneinander. Das neue Tier ist kein Ersatz für das verstorbene Tier. Es existiert in unseren Herzen weiter, so wie es mal war. Das neue Tier existiert ebenfalls in unseren Herzen, so wie es aktuell ist und wie es sein wird. Nichts ist ewig. Das Leben ist ein ewiges kommen und gehen und das müssen wir akzeptieren.“

Die Bestattung

Die Kosten einer Tierbestattung hängen bei Feuerbestattungen von der Größe des Tieres ab. Zwischen 100 und 400 Euro kostet die Einäscherung. Der finanzielle Aufwand einer Erdbestattung hängt von der Größe des Grabes ab. Sie ist deshalb in der Regel teurer als eine Feuerbestattung ist. In 90 Prozent der Fälle entscheiden sich die Tierbesitzer für eine Feuerbestattung. Hans-Peter Clieves geht aber von viel mehr Erdbestattungen im privaten Bereich aus, bei denen die Tiere auf privaten Grundstücken begraben werden.

Im Gegensatz zur menschlichen Asche, bekommt man die tierische zur freien Verfügung mitgegeben. Es gibt keine Einschränkungen wie den Friedhofszwang oder Gesetze darüber, was nach der Einäscherung mit ihr gemacht werden darf oder was nicht. Man kann sie sich zu Hause in einer Urne in das Wohnzimmer stellen, sie kann im Garten vergraben oder sogar auf der Lieblings-Gassi-Route verstreut werden.

Vorsorge

Anubis Tierbestattungen bietet eine Sterbevorsorge für Haustiere an. Dabei wird schon zu Lebzeiten des Tieres monatlich ein kleiner Geldbetrag gezahlt, der später im Falle des Todes für die Bestattung verwendet wird. Außerdem kann die Art der Bestattung in Ruhe bedacht werden und es muss im Trauerfall nichts ad hoc entschieden werden. Tierbesitzer sind allerdings zurückhaltend was diese Vorsorge angeht und sie wird eher selten angenommen. Über das Lebensende ihres Lieblings machen sie sich im Vorhinein nur ungern Gedanken.

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