Altersarmut bei Frauen

Was ist Altersarmut?

Frauen haben ein höheres Risiko, im Alter in Armut zu geraten als ihre männlichen Mitbürger. So liegt 2021 die Armutsgefährdungsquote für Frauen in der Gesamtbevölkerung bei 16,5 % – bei Männern dagegen bei 15,1% *.  Doch was ist Altersarmut eigentlich genau? Als armutsgefährdet gilt in der EU jeder, der mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung des Landes auskommen muss. Der Schwellenwert für eine alleinlebende Person lag 2021 in Deutschland bei 15.009 Euro netto im Jahr (1.251 Euro im Monat). Altersarmut bedeutet, dass ein Mensch im Alter weniger als den relevanten Schwellenwert zur Verfügung hat. Die Gründe dafür sind sehr vielfältig. So können beispielsweise Unterbrechungen im Arbeitsleben oder Tätigkeiten im Niedriglohnsektor zu einer geringen gesetzlichen Rente führen. Auch das sinkende Rentenniveau erhöht das Altersarmutsrisiko.

* Quelle: Statistisches Bundesamt Armutsgefährdung

Wie groß ist die Armutsgefährdung bei Frauen?

Die Armutsgefährdung ist bei Frauen jeden Alters stärker als bei Männern. Doch mit dem Alter nimmt das Risiko der Altersarmut für Frauen sogar noch zu. In Zahlen ausgedrückt:

  • Bei über 65-jährigen Frauen lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2021 bei 21 Prozent, während nur 17,4 Prozent der Männer dieser Altersgruppe von Armut bedroht waren.
  • Bei über 75-jährigen Frauen war der Prozentsatz gleich hoch wie bei der Gruppe 65+, wohingegen die Armutsgefährdung der Senioren ab 75 Jahren mit 15,9 Prozent niedriger lag als bei den zehn Jahre Jüngeren.

Warum ist das Risiko für Altersarmut bei Frauen größer?

Dass Frauen im Alter eher von Armut bedroht und betroffen sind, hat verschiedene Gründe. Zum Beispiel:

1. Frauen arbeiten weniger: Ein entscheidender Unterschied zwischen Männern und Frauen liegt in ihrer Erwerbsbiografie. Nach der Familiengründung sind es meist Frauen, welche die Kindererziehung übernehmen und beruflich ausfallen oder kürzertreten. Das wirkt sich später auf ihre Rentenansprüche aus. Und auch wenn die Kinder größer sind, kehren Frauen oftmals nicht in eine Vollzeitstelle zurück. In Deutschland arbeiten im Vergleich zum EU-Durchschnitt sogar über doppelt so viele Frauen mit mindestens einem Kind unter 12 Jahren in Teilzeit (69,3 Prozent versus 33,9 Prozent im Jahr 2020).

2. Frauen übernehmen die Pflege von Angehörigen: Auch die Pflege von Angehörigen übernehmen eher Frauen, was sich auf ihren Erwerbsumfang und ihre Altersvorsorge auswirkt.

3. Frauen werden schlechter bezahlt: Fakt ist, dass Frauen in Deutschland bei gleicher Qualifikation weniger verdienen als Männer. 2021 lag die Lohnlücke, der sogenannte Gender-Pay-Gap, bei 18 Prozent. Je geringer das Einkommen, desto weniger Beiträge werden in die gesetzliche (und ggf. betriebliche) Rentenversicherung eingezahlt und desto kleiner fällt die Rente aus. Insgesamt entsteht eine Rentenlücke zwischen Frauen und Männern, der Gender Pension Gap.

4. Frauen haben eine höhere Lebenserwartung: Diese wirkt sich ebenfalls auf ihre Armutsgefährdung aus, weil zum Beispiel das Risiko für eine Pflegebedürftigkeit steigt. Der Eigenanteil für eine Pflege in Alters- oder Pflegeheimen ist hoch und kann zur finanziellen Belastung werden. In Deutschland waren 2020 insgesamt 13,2 Millionen Menschen armutsgefährdet. 16,1 Prozent der Bevölkerung.

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Wie können Frauen Altersarmut vorbeugen?

Insbesondere Frauen sollten während ihres gesamten Arbeitslebens ihre Altersvorsorge im Auge behalten und die Rente möglichst nicht vor der dem regulären Rentenalter in Anspruch nehmen, um Abschläge zu vermeiden. Mit einer klassischen Vorsorge wie einer privaten Rentenversicherung können sie sich zusätzlich absichern: Durch heute eingezahlte Beiträge haben sie ab Rentenbeginn ein lebenslanges Extra-Einkommen.

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