Deine Füße tragen dich durch’s Leben – umso belastender ist es, wenn einfaches Gehen oder Stehen für dich zur Herausforderung werden. Deine Füße schmerzen und fühlen sich zu Beginn jeder Bewegung steif an? Der Grund dafür ist häufig Arthrose, der fortlaufende Abbau deines Gelenkknorpels.
Erfahre in diesem Beitrag, wann es sich bei deinen Problemen um Arthrose im Fuß handelt, wie du sie erkennst und richtig behandelst.
Inhalt
- Was ist Arthrose im Fuß?
- Wo kann Arthrose im Fuß auftreten?
- Wie entsteht Arthrose im Fuß?
- Was sind Symptome von Arthrose im Fuß?
- Welche Auswirkungen hat Arthrose im Fuß?
- Diagnose von Arthrose im Fuß
- Behandlung und Therapie: Das sind Optionen
- Selbsthilfe: Die besten Übungen bei Arthrose im Fuß
- Was hilft präventiv gegen Arthrose im Fuß?
- Fazit: Arthrose im Fuß rechtzeitig bemerken
Was ist Arthrose im Fuß?
Bei Arthrose handelt es sich im Generellen um eine chronische Gelenkerkrankung. Sie kann in jedem Gelenk des Körpers auftreten – auch im Fuß. Der fortschreitende Knorpelabbau betrifft dabei entweder ein oder mehrere Fußgelenke. Sollten mehrere Gelenke von der Degeneration des Knorpels betroffen sein, spricht man auch von Polyarthrose.
Wo kann Arthrose im Fuß auftreten?
Dass Arthrose in mehreren Fußgelenken auftritt, ist gar nicht so unwahrscheinlich. Denn dein Fuß besteht aus 26 Knochen und 33 Gelenken. Besonders häufig betroffen sind das Großzehengrundgelenk, das obere Sprunggelenk sowie die Fußwurzel- und Mittelfußgelenke. Generell kann Arthrose im Fuß in jedem der 33 Gelenke auftreten.
Großzehengrundgelenk
Der Begriff „Hallux rigidus“ bezeichnet Arthrose, die im Großzehengrundgelenk auftritt. Das Großzehengelenk verbindet den ersten Mittelfußknochen mit der Grundphalanx der Großzehe. Beim Hallux rigidus baut sich der Gelenkknorpel im Großzehengrundgelenk zunehmend ab. Dadurch wird die Beweglichkeit der Großzehe eingeschränkt. Insbesondere die Beugung nach oben (Dorsalflexion) ist betroffen. Gerade diese Bewegung ist aber essenziell für das Abrollen des Fußes.
Fußwurzel
Die Fußwurzel besteht aus sieben Knochen: Sprungbein, Fersenbein, Kahnbein, Würfelbein und drei Keilbeinen. Fußwurzelarthrose betrifft besonders die kleinen Gelenke der Fußwurzel, die eine stabile Basis für den Fuß bieten. Die häufigste Form ist die Arthrose im Lisfranc-Gelenk. Es verbindet die Fußwurzel mit den Mittelfußknochen. Weiterhin ist das Chopart-Gelenk (Verbindung zwischen Rückfuß und Mittelfuß) verstärkt betroffen.
Mittelfuß
Besonders betroffen von der Mittelfußarthrose ist das erste Tarsometatarsalgelenk (TMT). Es verbindet den Mittelfußknochen mit der Fußwurzel. Jedoch können auch die anderen Mittelfußgelenke geschädigt sein. Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen beim Gehen, ein Druckgefühl auf dem Fußrücken sowie eine zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit in den betroffenen Gelenken. .
Rückfuß
Der Rückfuß besteht aus dem Fersenbein, Sprungbein und angrenzenden Gelenken. Häufig ist das Sprunggelenk betroffen. Arthrose im Sprunggelenk entsteht meist nach Verletzungen wie Bänderrissen, Frakturen oder chronischer Belastung. Das wird auch posttraumatische Arthrose genannt. Fehlstellungen wie der Hohlfuß oder der Knick-Senkfuß können ebenfalls Ursachen der Arthrose sein.
Zu unterscheiden ist zwischen Arthrose im oberen und unteren Sprunggelenk. Diese können einzeln oder parallel auftreten:
- Arthrose im oberen Sprunggelenk (OSG) ist die Verbindung zwischen Schienbein (Tibia), Wadenbein (Fibula) und Sprungbein (Talus).
- Arthrose im unteren Sprunggelenk (USG) setzt sich aus dem hinteren Sprungbein-Fersenbein-Gelenk (hinteres Subtalargelenk) und dem Sprungbein-Kahnbein-Gelenk (vorderes Subtalargelenk) zusammen.
Wie entsteht Arthrose im Fuß?
Allgemein entwickelt sich Arthrose im Fuß durch den fortschreitenden Abbau des Gelenkknorpels. Dieser Knorpel dient als eine Art Stoßdämpfer zwischen den Knochen, und ermöglicht reibungslose Bewegungen. Wird er abgenutzt oder beschädigt, reiben die Knochen zunehmend direkt aufeinander. Da der Knorpel nicht direkt durchblutet wird, hat er eine eher schlechte Regenerationsfähigkeit, was den Heilungsprozess deutlich erschwert. Die Abnutzung kann primär oder sekundär sein. Zur primären Abnutzung führen altersbedingte Prozesse, der Knorpel baut sich auf natürliche Weise ab. Sekundär ist eine Arthrose im Fuß hingegen, wenn sie durch Verletzungen oder andere äußere Einflüsse entsteht.
Entsprechend vielseitig sind die Ursachen der Arthrose im Fuß. Zu den häufigsten Gründen zählt eine langfristige Fehlstellung der Gelenke – sei es durch Fußfehlstellungen, Übergewicht oder wiederholte Belastung im Beruf oder Sport. Auch Verletzungen, altersbedingter Verschleiß, genetische Veranlagung sowie entzündliche Prozesse können Ursachen einer Arthrose im Fuß sein.
Das sind die häufigsten Ursachen der sekundären Arthrose im Fuß:
- Fehlstellungen: Spreizfuß, Plattfuß oder Hohlfuß führen zu ungleicher Belastung der Gelenke
- Überlastung: Langes Stehen, intensiver Sport oder falsches Schuhwerk
- Verletzungen: Brüche, Bänderrisse oder Prellungen können zu Instabilitäten und Knorpelverschleiß führen
- Entzündliche Erkrankungen: Lheumatoide Arthritis oder Gicht können die Gelenkstrukturen schädigen
- Übergewicht: Zusätzliche Kilos verstärken die Belastung auf die Fußgelenke und beschleunigen den Knorpelabbau
Ursachen der Arthrose im Fuß je nach Region
Welche Ursache auf deine Arthrose im Fuß zutrifft, ist oft vom betroffenen Bereich abhängig. Zwar können alle genannten Faktoren grundsätzlich Arthrose in jedem Gelenk verursachen, doch treten einige in bestimmten Gelenken häufiger auf.
- Arthrose im Großzehengrundgelenk: Übermäßige Belastung durch Sportarten wie Fußball oder Ballett, falsches Schuhwerk oder wiederholte Stoßbelastungen
- Arthrose in der Fußwurzel: Verletzungen wie Lisfranc-Frakturen oder rheumatische Erkrankungen
- Arthrose im Mittelfuß: Fehlstellungen wie Spreizfuß und Plattfuß, Übergewicht, langes Stehen oder vorangegangene Mittelfußbrüche
Arthrose im Rückfuß: Instabilität durch Bänderrisse, wiederholte Umknickverletzungen oder chronische Überbelastung
Was sind Symptome von Arthrose im Fuß?
Arthrose im Fuß entwickelt sich meist schleichend. Zunächst empfindest du kaum Beschwerden. Dein Fuß schmerzt beispielsweise zu Beginn einer Bewegung oder du verspürst ein leichtes, langanhaltendes Ziehen. Mit der Zeit nehmen die Schmerzen zu und du bemerkst, dass du dich in deiner Bewegung immer eingeschränkter fühlst.
Das sind allgemeine Symptome von Arthrose im Fuß:
- Anlaufschmerzen: Deine Schmerzen treten vor allem morgens oder nach längerem Sitzen auf und bessern sich nach einigen Schritten – du musst dich erst “einlaufen”.
- Belastungsschmerzen: Deine Beschwerden verstärken sich bei längerem Gehen, Stehen oder beim Sport.
- Schwellungen: Deine Gelenke schwellen stark an oder sind erhitzt.
- Bewegungseinschränkung: Deine Gelenke verlieren an Beweglichkeit, was das Abrollen des Fußes erschwert.
- Steifheit: Deine Füße fühlen sich vor allem nach Ruhephasen steif an.
- Kirchen und Knacken: Du hörst beim Bewegen vermehrt Knirsch- und Knackgeräusche.
Symptome der Arthrose im Fuß je nach Region
Genauso wie die Ursachen unterscheidet sich auch die Symptomatik je nach betroffenem Bereich:
- Arthrose im Großzehengrundgelenk: Schmerzen beim Abrollen des Fußes, eingeschränkte Beweglichkeit der großen Zehe, Druckempfindlichkeit, Versteifung der Zehe
- Arthrose in der Fußwurzel: Schmerzen im mittleren Fußbereich, Beschwerden beim Gehen auf unebenem Boden, Schwellungen und Druckempfindlichkeit
- Arthrose im Mittelfuß: Belastungsschmerzen an der Fußsohle, Probleme beim Tragen enger Schuhe, Zehenfehlstellungen wie Hammerzehen
- Arthrose im Rückfuß: Schmerzen beim Gehen und Treppensteigen, Instabilitätsgefühl, verstärkte Beschwerden nach sportlicher Aktivität
Wie ist der Verlauf von Arthrose im Fuß?
Der Verlauf von Arthrose im Fuß erstreckt sich über Jahre und begleitet Betroffene ab dem ersten Symptom meist durch das gesamte Leben. Die Medizin unterteilt Arthrose in vier Stadien bzw. Schweregrade, die den fortschreitenden Knorpelabbau beschreiben:
- Frühe Arthrose (Grad 1): Die ersten Anzeichen treten meist schleichend auf. Oft ist Grad 1 der Arthrose noch komplett schmerzfrei. Es kann jedoch sein, dass du bereits erste Anzeichen wahrnehmen kannst: Nach längeren Belastungen fühlt sich dein Fuß steif an, leichte Schmerzen entstehen beim Gehen. Der Grund: Der Knorpel beginnt sich abzunutzen, erste kleine Unebenheiten entstehen.
- Mäßige Arthrose (Grad 2): Im zweiten Stadium wird der Knorpel dünner und es bilden sich erste Risse. Auch der Gelenkspalt beginnt sich zu verengen. Das führt zu zunehmenden Schmerzen unter starker Belastung, die auch zum Teil in alltäglichen Bewegungen auftreten. Schwellungen an den Fußgelenken können ebenfalls auftreten.
- Fortgeschrittene Arthrose (Grad 3): Im dritten Stadium ist der Knorpel stark abgenutzt und es können Gelenkentzündungen auftreten. Es lassen sich zudem sichtbare Veränderungen am Fuß wie knöcherne Verdickungen feststellen. Dir fällt es schwerer, deinen Fuß abzurollen. Auch in Ruhephasen kann es nun zu Schmerzen kommen.
- Schwere Arthrose (Grad 4): Im Endstadium ist der Knorpel vollständig abgebaut und der Gelenkspalt ist nicht mehr vorhanden. Dauerschmerzen begleiten dich selbst in Ruhephasen. Deine Gehfähigkeit ist mittlerweile stark eingeschränkt.
Welche Auswirkungen hat Arthrose im Fuß?
Arthrose im Fuß wirkt sich besonders in späteren Stadien stark auf deinen Alltag und deine Lebensqualität aus. Einfachste Tätigkeiten wie Gehen und Stehen verursachen Schmerzen. Folgen können weitere Krankheiten begünstigen.
Fehlstellungen
Aufgrund der Schmerzen beginnen Betroffene teilweise damit, ihren Fuß zu schonen. Dadurch bauen sich Muskeln ab und das Gelenk verliert an Stabilität. Das kann weitere Fehlstellungen und Verletzungen begünstigen. Eine veränderte Gangart kann zum Beispiel Knie, Hüfte oder den Rücken stärker belasten und so Schmerzen und Fehlbelastungen in diesen Bereichen begünstigen.
Chronische Entzündungen
Unbehandelt kann eine Arthrose chronische Entzündungen auslösen. Unter Umständen entwickelt sich aus dieser eine Arthritis (Unterschied Arthrose und Arthritis). Dabei handelt es sich um eine entzündliche Gelenkerkrankung, die das Fortschreiten der Arthrose sogar beschleunigen kann. Plus: Die entzündlichen Prozesse durch Arthritis können sich im Zweifel auf andere Körperregionen ausbreiten.
Psychische Probleme
Zuletzt kann eine Arthrose im Fuß zu psychischen Problemen führen. Patienten schrauben ihren Alltag mehr und mehr zurück und isolieren sich. Die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen sind im Zweifel so groß, dass Betroffene jegliche Form der Bewegung vermeiden möchten. Im schlimmsten Fall endet die Form des sozialen Rückzugs in einer Depression.
Diagnose von Arthrose im Fuß
Deine Fußschmerzen stimmen mit den Symptomen einer Arthrose überein? Dann solltest du deine Beschwerden unbedingt bei einem Arzt abklären lassen. Dieser prüft, ob es sich tatsächlich um Arthrose handelt. Die Diagnose geschieht durch eine Kombination aus Anamnese und bildgebenden Verfahren.
Anamnese
In einem ersten Gespräch stellt dir der Arzt Fragen zu deiner Krankheitsgeschichte und bestehenden Beschwerden. Fragen können sein:
- Seit wann hast du die Schmerzen?
- Treten deine Schmerzen eher bei Belastungen auf oder auch in Ruhephasen?
- Sind deine Gelenke besonders am Morgen steif?
- Konntest du Schwellungen im Fußbereich feststellen? Wenn ja, wo?
- Sind oder waren Familienmitglieder von Arthrose betroffen?
Danach schaut sich der Arzt körperliche Beschwerden deiner Füße genauer an. Zum Beispiel prüft der Arzt die Druckempfindlichkeit einzelner Gelenke. Auch schauen sich Ärzte dein Gangbild an, um mögliche Fehlstellungen zu identifizieren.
Bildgebende Verfahren
Eine genaue Diagnose geschieht über bildgebende Verfahren. Röntgenbilder sind dabei das wichtigste Diagnosemittel. Sie zeigen typische Anzeichen einer Arthrose: Eine Gelenkspaltverschmälerung, etwaige Knochenwucherungen oder Verformungen der Gelenke werden auf den Röntgenaufnahmen sichtbar.
Sollte die Arthrose im Röntgenbild nicht ersichtlich sein, können MRTs in der Früherkennung Aufschluss geben. Sie sind besonders hilfreich, um frühe Knorpelschäden oder entzündliche Veränderungen im Gelenk zu diagnostizieren.
Behandlung und Therapie: Das sind Optionen
Lautet die Diagnose Fußarthrose, besteht Handlungsbedarf. Ein früher Behandlungsbeginn kann die Beweglichkeit deiner Gelenke weiter sicherstellen und den Verlauf der Arthrose verlangsamen. Denn vollständig heilbar ist Fußarthrose nicht, jedoch gut zu behandeln.
Unterschieden wird zwischen konservativen und operativen Ansätzen. Operative Eingriffe sind meist das letzte Mittel, um eine Arthrose zu behandeln. Konservative Ansätze haben also zunächst Vorrang.
Konservative Therapieansätze
In den meisten Fällen beginnt die Therapie einer Arthrose im Fuß mit nicht-operativen Maßnahmen. Sie reduzieren die Beschwerden und können den Alltag erleichtern. Konservative Therapieansätze beginnen mit einfachsten Dingen, wie der Wahl der richtigen Schuhe. Spezielle Einlagen oder orthopädische Schuhe entlasten betroffene Gelenke und gleichen Fehlstellungen aus. Zum Beispiel erleichtern steife Sohlen oder Abrollhilfen das Gehen. Zusätzlich kannst du auf weichen Untergründen barfuß laufen –das stärkt deine Fußmuskulatur.
Langfristig ist Physiotherapie Teil der Behandlung. In der Physiotherapie lernst du gezielt Bewegungen, die deine Gelenke beweglich halten und gleichzeitig die Muskulatur im Fuß stärken. Dazu zählen Dehn-, aber auch Kräftigungsübungen. Begleitend können gelenkschonende Sportarten wie Wassergymnastik dein Fußbett stärken.
Immer stärker werdende Schmerzen behandelt die konservative Therapie mit Medikamenten und Salben.
Gegen Schmerzen bei Arthrose helfen nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd. Am Fuß kannst du alternativ auch schmerzlindernde Cremes oder Gele verwenden. Voltaren oder Arnika wirken lokal.
In fortgeschrittenen Stadien sind Injektionen weiterführende Behandlungsmöglichkeiten. Hyaluronsäure kann beispielsweise die Gleitfähigkeit deines Gelenks verbessern und schützt so den Knorpel. Dafür wird sie direkt ins Gelenk gespritzt. Kortison-Injektionen wirken Entzündungen im Gelenk vorübergehend entgegen, sollten jedoch sparsam eingesetzt werden.
Operative Eingriffe
Reichen konservative Methoden nicht mehr aus, kann eine Operation notwendig sein. Je nach Diagnose sind minimalinvasive Eingriffe, eine Versteifung des Gelenks oder ein Gelenkersatz Behandlungswege.
Typische minimalinvasive Eingriffe gegen Arthrose im Fuß sind Gelenkspülungen (Lavage) oder eine Knorpelglättung. Während die Gelenkspülung entzündliche Ablagerungen aus dem Gelenk entfernt, werden bei der Knorpelglättung Unregelmäßigkeiten im Knorpel minimiert.
Bei schwerer Arthrose ist die Versteifung des Gelenks, auch Arthrodese genannt, eine der häufigsten Behandlungsmethoden. Dabei wird das betroffene Gelenk chirurgisch fixiert, sodass die beiden angrenzenden Knochen miteinander verwachsen. Dieser Eingriff führt zwar zu einem vollständigen Verlust der Beweglichkeit im Gelenk, lindert jedoch in den meisten Fällen die starken Schmerzen, die durch die Reibung der ungeschützten Gelenkflächen entstehen. Die Arthrodese wird insbesondere dann empfohlen, wenn andere konservative oder operative Maßnahmen nicht mehr ausreichen und der Patient unter erheblichen Beschwerden leidet.
Eine Alternative zur Arthrodese ist der Gelenkersatz, auch als Endoprothese bekannt. Dabei wird das geschädigte Gelenk durch eine künstliche Prothese ersetzt, um die Beweglichkeit zu erhalten und Schmerzen zu reduzieren. Diese Methode kommt vorwiegend im Sprunggelenk zum Einsatz, da die Erhaltung der Beweglichkeit für den Gangablauf entscheidend ist. Moderne Implantate aus Metall und Kunststoff können eine gute Funktionalität bieten, jedoch besteht das Risiko von Lockerungen oder Verschleiß.
Selbsthilfe: Die besten Übungen bei Arthrose im Fuß
Bei Arthrose sollte dein erster Weg immer zum Arzt sein. Neben der ärztlich angeordneten Behandlung kannst du aber auch immer selbst aktiv werden. Diese Übungen helfen vor allem gegen Beschwerden bei leichter Arthrose:
- Zehenbeweglichkeit trainieren: Setze dich auf einen Stuhl und stelle die Füße flach auf den Boden. Hebe dann langsam deine Zehen an. Der Fußballen bleibt auf dem Boden. Senke die Zehen langsam wieder ab.
- Fußwippe: Stelle die Füße hüftbreit auf den Boden. Rolle langsam von der Ferse bis zu den Zehen ab und zurück.
- Fußkreisen: Setze dich auf einen Stuhl und strecke ein Bein aus. Kreise den Fuß langsam im Uhrzeigersinn. Wechsle nach zehn Wiederholungen die Richtung.
Was hilft präventiv gegen Arthrose im Fuß?
Eine Arthrose entwickelt sich meist über einen längeren Zeitraum durch Verschleiß auf Grund voranschreitendem Alter oder durch Fehlbelastungen. Langfristig minimierst du dein Arthrose-Risiko mit gezielten Übungen und Gewohnheiten.
- Fehlstellungen frühzeitig korrigieren: Suche bei ersten Anzeichen einer Fehlstellung einen Orthopäden auf.
- Entzündungsminimierend ernähren: Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch, Leinsamen, Walnüssen) wirken entzündungshemmend. Antioxidantien aus Obst, Gemüse und grünen Tees helfen, Zellschäden zu reduzieren. Omega-6-Fettsäuren, die zum Beispiel in tierischen Produkten vorkommen können, solltest du reduzieren, da diese entzündungsfördernd wirken können.
- Fußmuskulatur stärken: Fußkreisen hält dein Sprunggelenk beweglich. Achte darauf, dass du gelenkschonende Sportarten ausführst. Das sind zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren.
- Gesundes Körpergewicht halten: Jedes zusätzliche Kilo belastet die Fußgelenke überproportional und beschleunigt den Knorpelabbau.
Die Bedeutung von Fußpflege in der Arthrose-Prävention
Fußpflege ist ein unterschätztes Mittel, um das Risiko von Arthrose im Fuß zu schmälern. Eingewachsene Nägel oder Hornhaut sind beispielsweise Druckstellungen, die langfristig zu Verformungen oder Entzündungen der Füße führen können. Erste Tipps sind daher:
- Schneide deine Fußnägel regelmäßig, um eingewachsene Nägel zu vermeiden.
- Entferne deine Hornhaut mit einem Bimsstein oder einer Feile, um Druckstellen zu minimieren.
- Creme deine Füße regelmäßig mit einer rückfettenden Creme ein, um Risse und Entzündungen zu vermeiden.
Zusätzlich kannst du deine Füße durch Fußbäder pflegen. Sie lockern verspannte Muskeln und reduzieren Entzündungen. Hierbei kannst du dich zwischen warmen und kalten Fußbädern entscheiden: Ein warmes Fußbad mit Meersalz oder Rosmarinöl entspannt und fördert die Durchblutung. Kalte Fußbäder mit Arnika oder Kamille reduzieren hingegen Schwellungen. Du kannst dich nicht entscheiden? Dann setze auf Wechselduschen. Sie stärken das Gewebe und beugen Entzündungen vor.
Fazit: Arthrose im Fuß rechtzeitig bemerken
Arthrose im Fuß macht sich nicht sofort bemerkbar. Umso wichtiger, erste Anzeichen wie morgendliche Steifheit, Schmerzen nach Belastung oder eine zunehmende Bewegungseinschränkung ernst zu nehmen. Gerade weil Arthrose nicht heilbar ist, ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. Eine schnelle Behandlung verlangsamt das Fortschreiten der Erkrankung und lindert Schmerzen effektiv. Moderne Behandlungsmöglichkeiten reichen von medikamentöser Therapie bis hin zum Gelenkersatz.
Da Arthrose zur Volkskrankheit wird, ist es umsowichtiger ihr vorzubeugen und sich abzusichern. Durch gezielte Maßnahmen wie gelenkschonende Bewegung, eine gesunde Ernährung und das richtige Schuhwerk kannst du das Risiko für Arthrose verringern. Dennoch kann Arthrose schnell zu Berufsunfähigkeit führen, wenn sie so weit fortgeschritten ist, dass die Arbeitsfähigkeit um mindestens 50 Prozent beeinträchtigt ist. Bei körperlichen Tätigkeiten oder Berufen mit bewegungsintensiven Abläufen solltest du daher frühzeitig prüfen, ob eine Absicherung mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist.
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